Arbeitsbedingungen in den Niederlanden

Die Arbeitsbedingungen in den Niederlanden unterscheiden sich nicht wesentlich von dem, was wir in Deutschland gewohnt sind. Einige Besonderheiten sind dennoch der Erwähnung wert.

Anders als bei uns sind unbefristete Arbeitsverträge beim Unternehmen der eigenen Wahl nicht das Maß aller Dinge. Zeitarbeit spielt eine viel größere Rolle als in Deutschland, und auch befristete Verträge werden viel häufiger abgeschlossen als hierzulande. Diesen Vertragsformen haftet in den Niederlanden durchaus kein schlechter Ruch an - berufliche Flexibilität ist ein anerkannter Wert. Oft werden Stellen zunächst nur befristet vergeben, dann aber in einen unbefristeten Vertrag umgewandelt, wenn der Kandidat sich bewährt hat. Probezeiten sind ebenfalls ein Mittel, um einen Kandidaten erst einmal zu testen.

In den Niederlanden gibt es einen gesetzlichen Mindestlohn für Arbeitnehmer ab 23 Jahren und einen gesetzlichen Mindestjugendlohn für Arbeitnehmer unter 23. Diese Löhne werden ständig an die Entwicklung der Tariflöhne angepasst.

Die Niederländer arbeiten im Durchschnitt zwischen 36 und 40 Stunden pro Woche, soweit sie eine Vollzeitstelle haben. Teilzeitstellen sind aber häufiger als in Deutschland. Die meisten in Vollzeit tätigen Arbeitnehmer haben zwischen 20 und 30 Tagen Urlaub im Jahr.

Das Arbeitsklima in niederländischen Unternehmen wird von Deutschen oft als vergleichsweise entspannt empfunden. Die Hierarchien sind flacher, das Verhältnis zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern ist eher durch Kooperation als durch Unterordnung geprägt. Stärker als in Deutschland wird von Mitarbeitern erwartet, dass sie eigene Ideen und eigene Meinungen einbringen. Wenn möglich, werden Entscheidungen im Konsens getroffen.

Infos zu Arbeits- und Lebensbedingungen in den Niederlanden gibt es auf den Niederlande-Seiten des EURES-Portals:
https://ec.europa.eu/eures (Unter „Leben und Arbeiten“ das Land „Niederlande“ auswählen)