Bewerben in Frankreich

Jede französische Bewerbung - egal ob Spontanbewerbung oder Reaktion auf eine Stellenausschreibung - besteht immer aus zwei Teilen: dem Anschreiben und dem Lebenslauf. Anders als in Deutschland werden in Frankreich keine weiteren Dokumente, Kopien o.ä. beigefügt - es sei denn, in der Annonce werden explizit solche Nachweise gefordert.

Deshalb muss der Bewerber bei Anschreiben und Lebenslauf besonders sorgfältig sein!

Normalerweise werden Bewerbungsunterlagen von französischen Unternehmen NICHT zurückgesendet. Auch auf eine Absage kann man häufig lange warten; sprich: Meldet sich das Unternehmen nicht mehr, müssen Sie leider von einer Ablehnung ausgehen.

Qualifizierte Arbeitszeugnisse, wie sie in Deutschland üblich sind, sind in Frankreich unbekannt. Wer also gerne nach absolviertem Praktikum einen Beleg darüber mit nach Deutschland nehmen möchte, sollte sich frühzeitig darum kümmern und dies mit dem Vorgesetzen abklären.

 

Bewerbungsschreiben

Das Anschreiben (lettre de motivation / lettre de candidature) wird in Frankreich üblicherweise handschriftlich (!) verfasst. Man sollte also sowohl auf eine ordentliche Schrift als auch auf das Briefpapier achten. Manche Unternehmen lassen die Bewerbungen sogar von Graphologen prüfen...
Außerdem sollte das Anschreiben nicht länger als eine Seite sein.

Nach Möglichkeit sollte man das Schreiben an eine bestimmte, zuständige Person adressieren (vorher z.B. telefonisch erfragen, wenn in der Annonce kein Ansprechpartner genannt wird) und diese dann auch im Brief ansprechen.
Übrigens: Lohn- und Gehaltforderungen sollten erst im späteren Bewerbungsgespräch erwähnt werden und noch nicht im Anschreiben auftauchen...

 

Lebenslauf

Der französische Lebenslauf (CV - curriculum vitae) erhält - im Gegensatz zum deutschen - keine Überschrift; er wird NICHT unterschrieben und ein Foto ist nicht erforderlich (außer bei Berufen mit Außenwirkung).
Er sollte computergetippt und chronologisch aufgebaut sein. Meist beginnen französische Lebensläufe mit der zuletzt ausgeübten Tätigkeit und gehen von hier aus zurück - sie sind also quasi antichronologisch.

Für französische Bewerbungen gibt es keinen Standardlebenslauf; er sollte individuell auf die Bewerbung zugeschnitten sein. Grundsätzlich muss er ausführlicher geschrieben sein als es für eine deutsche Bewerbung nötig wäre, da ja keine weiteren Dokumente und Kopien hinzugefügt werden. Deshalb werden auch Abschluss und Zeugnisnoten - wenn sie es denn zu erwähnen lohnt - direkt in den Lebenslauf geschrieben. In Frankreich müssen die besonderen Fähigkeiten des Bewerbers ausschließlich aus seinem Lebenslauf hervorgehen!

Biographische Details, die nicht wirklich für die anvisierte Stelle nötig sind, sollten nicht aufgelistet werden. Andererseits können sogar bestimmte Hobbys erwähnenswert sein, wenn sie den Bewerber damit besonders für den gewünschten Job qualifizieren.

Viele Bewerbungstipps finden Sie hier:
http://www.letudiant.fr/jobsstages.html